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Das jährliche Jugendtreffen des Deutschen Bundestages, EUROPEANS FOR PEACE

Andromachi Poulou, Absolventin von EUROPEANS FOR PEACE, nahm an der diesjährigen Jugendbegegnung des Deutschen Bundestages anlässlich des Gedenktages für die Opfer des Nationalsozialismus (2020) teil und berichtet uns von ihren Erfahrungen:

„Wie gibt man jungen Menschen die Möglichkeit, sich praktisch mit Geschichte auseinanderzusetzen? Man gibt ihm die Möglichkeit, an einem internationalen Jugendaustausch teilzunehmen, der genau diesen Schwerpunkt hat. Diese Chance wurde auch mir gegeben, und so hatte ich dank der EVZ-Stiftung die Möglichkeit, vom 23. bis 29. Januar 2020 in Berlin und Auschwitz an der Jugendbegegnung des Deutschen Bundestages anlässlich der Gedenkstunde des Deutschen Bundestages für die Opfer des Nationalsozialismus teilzunehmen.

Diese sechs Tage waren geprägt von einer sehr intensiven und herausfordernden Auseinandersetzung mit der Nazizeit, diesmal jedoch nicht aus der Ferne und anhand wissenschaftlicher und sachlicher Bücher, sondern direkt am Ort des Geschehens und in Verbindung mit Menschen, die diese Verbrechen gegen die Menschlichkeit persönlich erlebt haben.

Die Tage zwischen dem 24. und 28. Januar waren für uns 60 Teilnehmer aus verschiedenen Ländern (Deutschland, Frankreich, Österreich, Israel, Ukraine, Ungarn, Russland, Polen, Tschechien, Belgien, USA, Griechenland) sehr bereichernd, da wir sie in Oświęcim/Auschwitz verbringen durften. Mit zwei Führungen durch die ehemaligen Konzentrationslager Auschwitz I (Hauptlager) und Auschwitz II (Birkenau) begann die Auseinandersetzung mit einer sehr dunklen Zeit. Die abendlichen Reflexionen in Arbeitsgruppen konzentrierten sich unter anderem auf die Tatsache, dass solche bedeutenden historischen Ereignisse allen Jugendlichen und jungen Erwachsenen bekannt sein müssen. Dies spiegelte sich auch deutlich in unseren beiden Zeitzeugenvorträgen mit Frau Lidia Skibicka-Maksymowicz und Frau Walentyna Ignaszewska-Nikodem wider.

Am 27. Januar hatten wir die Ehre, an der Gedenkfeier zum 75. Jahrestag der Befreiung des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz in Auschwitz II (Birkenau) teilzunehmen, wo die Bedeutung des Gedenkens und Erinnerns durch Reden von Überlebenden (Batsheva Dagan, Elza Baker, Marian Tuski und Stanislaw Zalewski) unterstrichen wurde.

Ebenfalls am 29. Januar hatten wir die Ehre, an der Gedenkstunde im Plenarsaal des Reichstagsgebäudes in Berlin und anschließend an einer Podiumsdiskussion mit dem Präsidenten des Deutscher Bundestag, Dr. Wolfgang Schäuble, dem Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und dem Präsidenten des Staates Israel,  Reuven Ruvi Rivlin – ראובן רובי ריבלין teilzunehmen und unsere eigenen Fragen zu stellen, wie zum Beispiel: „Was unternimmt Deutschland heute, um Antisemitismus, Rechtsextremismus und andere Formen des Rassismus zu bekämpfen?

Meine Motivation, an diesem Treffen teilzunehmen, beruhte auf meinem Interesse, mehr über die Geschichte und die Geheimnisse einer sehr schwierigen Zeit zu erfahren, um mein Wissen zu erweitern, was mir definitiv gelungen ist. Ich wurde auch mit dem Thema „Erinnerungsarbeit“ konfrontiert, das mich bei meinen Zukunftsplänen begleiten wird.

Solche Projekte bieten eine einzigartige Verbindung nicht nur zwischen Vergangenheit und Gegenwart, sondern auch zwischen Vergangenheit und Zukunft. Denn wir müssen unsere Geschichte, die von uns Menschen geschrieben wurde, kennen und verstehen, um zu verhindern, dass sie sich wiederholt.“

Der Deutsche Bundestag berichtet in einem kurzen Clip über die Begegnung: : https://dbtg.tv/cvid/7424522.

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